Brot backen ist das neue Yoga. Nur mit mehr Mehl, mehr Krümeln – und deutlich mehr Geschmack. Doch lohnt sich der Aufwand wirklich? Zwischen knuspriger Kruste und klebrigem Teig liegt die Wahrheit. Wir nehmen das Thema kritisch unter die Lupe: Finanzen, Gesundheit, Gefühl – und ein bisschen Küchenchaos.
Finanzen: Günstiger als gekauft – oder doch ein teurer Spaß?
✅ Vorteile:
- Zutaten kosten fast nichts: Mehl, Wasser, Salz, Hefe – klingt nach einem Rezept für Reichtum.
- Keine Aufschläge: Du zahlst nicht für Verpackung, Werbung oder das hippe Bio-Label.
- Langfristig günstiger: Wer regelmäßig backt, spart – vorausgesetzt, der Ofen ist kein Stromfresser aus den 90ern.
❌ Nachteile:
- Zeit ist Geld: Teigruhe klingt romantisch, frisst aber Stunden – und Geduld.
- Stromverbrauch: 45 Minuten bei 230°C? Dein Stromanbieter freut sich.
- Fehlversuche: Wenn das Brot eher Ziegelstein als Sauerteig ist, wird’s teuer – emotional wie finanziell.
Hier ein Beispiel für ein Weizen- oder Roggen-Sauerteigbrot mit ca. 800 g Gesamtgewicht:
Zutat / Aufwand | Menge | Kosten (ca.) |
---|---|---|
Mehl (Bio Weizen/Roggen) | 500–550 g | 0,50–0,80 € |
Wasser | 350–400 ml | vernachlässigbar |
Salz | 10–15 g | < 0,05 € |
Sauerteig-Anstellgut | selbst gezogen | 0 € (nur Mehl/Wasser) |
Strom (Backofen) | ca. 1 kWh | 0,30–0,40 € |
Gesamt | ca. 1,00-1,50 € |
Gesundheit: Clean Eating oder Clean Illusion?
✅ Vorteile:
- Du weißt, was drin ist: Keine E-Nummern, keine Enzyme, keine „Backmittel“ mit fragwürdiger Herkunft.
- Individuell anpassbar: Vollkorn, glutenfrei, low carb – du bist der Boss im Backofen.
- Frisch ist besser: Kein Brot von letzter Woche, das sich als „ofenfrisch“ tarnt.
❌ Nachteile:
- Wissen ist Macht: Ohne Ahnung von Teigführung & Fermentation wird’s schnell pampig statt gesund.
- Selbsttäuschung möglich: Weißmehl bleibt Weißmehl – auch wenn’s selbst geknetet wurde.
- Hygiene? Lagerung? Wer sein Brot falsch lagert, züchtet schneller Schimmel als Sauerteig.
Gefühl: Brotliebe oder Burnout?
✅ Vorteile:
- Ritual statt Rush: Teig kneten entschleunigt – fast wie Meditation, nur mit mehr Gluten.
- Stolz wie Bolle: Wenn das Brot knistert und du weißt: Das hab ich gemacht.
- Familienmoment: Kinder lieben es, mitzuhelfen – und Mehl überall zu verteilen.
❌ Nachteile:
- Romantisierung pur: Nicht jeder Tag ist ein Pinterest-Post.
- Perfektionsdruck: Instagram-Brote mit „offener Krume“ setzen Maßstäbe, die frustrieren können.
- Flucht statt Lösung: Selber backen ersetzt nicht die Auseinandersetzung mit der Lebensmittelindustrie – aber es kann ein Anfang sein.
Funfact
Sauerteig ist nicht nur ein kulinarisches Kulturgut – er hat sogar einen Platz in der Bibel!
In Matthäus 13,33 erzählt Jesus ein Gleichnis:
„Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.“
Dieses Bild steht für die stille, aber durchdringende Wirkung des Glaubens – oder, je nach Auslegung, auch für die Ausbreitung von Ideen, gut oder schlecht. Sauerteig war also schon vor über 2000 Jahren ein Symbol für Transformation.
Fazit: Zwischen Kruste und Krümel liegt die Wahrheit
Brot selber backen ist kein Allheilmittel – aber ein Statement. Für mehr Kontrolle, mehr Geschmack, mehr Bewusstsein. Es ist nicht immer günstiger, nicht immer gesünder, nicht immer einfacher. Aber es ist immer echter.
Und wenn du dich auf das Abenteuer einlässt, dann bitte richtig: 👉 Gönn deinem Sauerteig ein Zuhause, das er verdient. In unserem Shop findest du den perfekten Glasbehälter für deinen Sauerteigstarter – luftdicht, stylisch, und bereit für große Teig-Träume.