Wie Sozialisation, innere Überzeugungen und Lebensphasen unser Handeln prägen
Die Grundlagen unseres Wertekanons werden bereits in der frühen Sozialisation gelegt. Eltern, Lehrer und unser soziales Umfeld prägen unser Denken, Fühlen und Handeln, lange bevor wir bewusst über unsere inneren Überzeugungen nachdenken. In dieser prägenden Phase werden Normen und Regeln vermittelt, die unser Verhalten strukturieren und uns dabei helfen, uns in der Gemeinschaft zurechtzufinden. All diese Einflüsse bilden die Basis dessen, was wir als „richtig“ und „wichtig“ empfinden.
Es passiert unterbewusst
Unsere persönlichen Werte wirken nicht nur auf bewusster Ebene, sondern beeinflussen auch unser Unterbewusstsein. Sie steuern unsere täglichen Handlungen, unsere Meinungen und die Auswahl der Menschen, mit denen wir uns umgeben – oft ohne, dass wir es aktiv wahrnehmen. Diese inneren Überzeugungen sind wie ein unsichtbarer Kompass, der festlegt, welche Themen wir als bedeutungsvoll erachten. Unser Verhalten, die Art wie wir Konflikte lösen oder Beziehungen aufbauen, wird stark von diesen tief verankerten Werten geleitet. So beeinflusst zum Beispiel eine Haltung der Offenheit und Ehrlichkeit nicht nur die eigene Lebensführung, sondern auch die Art, wie wir unser soziales Umfeld gestalten und uns mit anderen verbinden.
Werte verändern sich
Im Laufe des Lebens entwickeln sich unsere Werte weiter. Während in jungen Jahren oft Ideale wie Abenteuerlust und Neugier im Vordergrund stehen, rückt im Erwachsenenalter häufig ein harmonisches, stabiles Miteinander oder die berufliche Orientierung in den Fokus. Mit zunehmendem Alter können sich dann Werte wie Gelassenheit und Reflexion etablieren. Dieser Wandel ist ganz normal und spiegelt die sich verändernden Lebensumstände sowie neuen Erfahrungen wider. So zeigt sich, dass Werte keine starren Größen sind, sondern einem stetigen Anpassungsprozess unterliegen.
Einige Beispiele, wie bestimmte Lebensphasen bestimmte Werte haben können:
- Schüler / Azubi / Berufseinsteiger: Abenteuerlust, Spass
- Studierende / Junge Erwachsene: Karriere, Zielorientierung
- Familien / Berufstätige: Loyalität, Kooperation
- Lebensveränderer / Midlife-Crisis: Resillienz, Veränderung
- Senioren / Erfahrene: Weissheit, Gelassenheit
Es ist wesentlich zu verstehen, das Werte sich über die Zeit verändern. Oft ist es die innere Unruhe, das Gefühl, es passt irgendwie nicht.
Vorsicht vor Scheinwerten
Ein wichtiger Aspekt in der Diskussion um Werte ist der Unterschied zwischen authentischen Werten und Scheinwerten. Authentische Werte entspringen dem persönlichen Innersten und formen unsere Entscheidungen, während Scheinwerte häufig äußeren Erwartungen und gesellschaftlichen Normen entsprechen. Scheinwerte können zwar oberflächlich Anerkennung oder Erfolg suggerieren, führen aber oftmals zu Unzufriedenheit, wenn sie nicht mit dem eigenen Kern übereinstimmen.
Sei Ehrlich zu Dir selber
Was passiert, wenn ich andere Werte habe, als ich tatsächlich lebe? Diese innere Diskrepanz kann zu einem Gefühl der Zerrissenheit führen. Wenn das, was wir tief in uns verankert haben, nicht im Einklang mit unseren alltäglichen Entscheidungen steht, entsteht ein innerer Konflikt, der langfristig zu Frustration, mangelnder Authentizität und sogar zu Beziehungsproblemen führen kann. Es ist daher essenziell, regelmäßig in sich zu gehen und zu reflektieren, ob die gewählten Lebenswege den eigenen Überzeugungen entsprechen – denn nur so kann echte Zufriedenheit entstehen.
Daher ist es wichtig, sich einmal damit zu beschäftigen, welche Werte für Euch sprechen, was Euch ausmacht, was Euch wichtig ist. Es ist das Fundament, worauf Eure Entscheidungen aufbauen.
Schreibe in den Kommentaren, welche 3 Werte Dich ausmachen!